Die Akupunktur ist ein sehr altes energetisches Heilverfahren, das die Selbstheilungskräfte des Körpers mobilisiert. Sie ist ein Teilgebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Unter Akupunktur versteht man das Einstechen extrem dünner, steriler Akupunkturnadeln an bestimmten Punkten der Körperoberfläche. Diese sogenannten Akupunkturpunkte liegen auf den Meridianen, den Energiebahnen des Körpers.
Wie wirkt die Akupunktur
Verschiedene wissenschaftlich nachgewiesene Wirkungen der Akupunktur sind seit langem bekannt. Die Stimulation der Akupunkturpunkte bewirkt beispielsweise eine Durchblutungsförderung und die Freisetzung von Neurotransmittern, Endorphinen und Neurohormonen. Dadurch können Blockaden gelöst, Muskeln entkrampft und gestörte Organfunktionen wieder in Gang gebracht werden. Des Weiteren kann eine Stimulation des Immunsystems und eine Schmerzlinderung bis zur Anästhesie erreicht werden. Und, last not least, beeinflusst sowohl die Akupunktur, als auch die manuelle Therapie und Chiropraktik das Fasziensystem. Die Faszienketten, die den Körper durchlaufen und überziehen, gleichen in weiten Teilen wichtigen Meridianen der TCM, auf denen die Akupunkturpunkte liegen. Diese Faszienketten sind durchzogen von einem feinen Netzwerk von Nervenzellen. Über dieses neurologische Netzwerk geben die Faszien dem Körper wichtiges Feedback zur Haltung und Stellung der Gliedmaßen im Raum. Und natürlich leiten diese Nervenzellen auch Schmerzimpulse weiter. Faszien können sich verkürzen, vernarben und regelrecht verknoten. Diese oft sehr schmerzhaften Prozesse kann die Akupunktur beeinflussen. In elektronenmikrokopischen Bildern konnte nachgewiesen werden, dass sich Faszienfasern „spaghettiartig“ um die Akupunkturnadeln winden.
Wer macht das, und wie?
Die Verweildauer der Nadeln ist abhängig von der Indikation und von dem einzelnen Patienten. Damit keine umliegenden Gewebe wie Nerven, Blutgefäße, Gelenke und Organe verletzt werden, ist es sinnvoll, die Akupunktur von einem besonders ausgebildeten Therapeuten durchführen zu lassen. Ein Tierarzt mit zusätzlicher Ausbildung in Akupunktur hat das entsprechende Wissen in Anatomie, Physiologie, Neurophysiologie und Pathologie. Die Trennung von Akupunktur und Schulmedizin sollte dabei überwunden werden, um diese sehr alte und effektive Heilungsform in die moderne Medizin zu integrieren. Dazu ist es wichtig, dass der Akupunktur betreibende Tierarzt weiß, wo die Stärken und wo die Grenzen der Akupunktur liegen. Bei manchen Tieren kann es sinnvoll sein, mit der Akupressur zu beginnen, um sie langsam an dieses Therapieverfahren heran zu führen.
Nebenwirkungen
Die Akupunktur gilt als eine sehr sichere, an Nebenwirkungen arme Behandlungsmethode, wenn sie von einem gut ausgebildeten Akupunkteur durchgeführt wird. Sowohl bei Haustieren als auch bei Sporttieren wird sie gerne angewendet. Bei Sportpferden ist sie eine beliebte Alternative zur medikamentösen Therapie, weil viele Medikamente zu den Dopingmitteln zählen. Auch unerwünschte Nebenwirkungen der Medikamente machen diese sanfte Therapie häufig zum Mittel der Wahl. Bei bestimmten Krankheitsbildern, wie z.B. der Hüftgelenksdysplasie oder dem Bandscheibenvorfall, kann mit Hilfe der Akupunktur nicht selten eine Operation umgangen werden.
Gleichgewicht in
der Chinesischen Medizin
Gleichgewicht in der Chinesischen Medizin
Mit Hilfe dieser Systeme lassen sich die verschiedenen Symptome eines erkrankten Patienten in Zusammenhang bringen und erklären. Sie ermöglichen dem traditionellen chinesischen Mediziner, die eigentliche Ursache der Erkrankung und nicht nur ihre Symptome zu therapieren.
Fazit
Sie müssen keine bestimmte Weltanschauung vertreten, an die Akupunktur glauben oder gar chinesisch verstehen, um Ihren vierbeinigen Freund akupunktieren zu lassen. Der Wunsch, es möge ihm bald besser gehen, reicht aus. Die Akupunktur wird isoliert oder auch begleitend zur Chiropraktik angewendet. Das Ziel der Therapie ist es, die Gesundheit und damit das Wohlbefinden des Tieres nachhaltig wiederherzustellen und zu erhalten.