Vetcare

Welpenchecks

Müssen Jungtiere schon therapiert werden? Nicht wenige Welpen, Fohlen und natürlich auch Babys kommen deutlich asymmetrisch auf die Welt. Zu wenig Platz im Mutterleib, bzw. eine schiefe und eingeengte Liegeposition, eine Schwergeburt, ein längeres Verweilen im Geburtskanal oder auch frühe kleine Raufereien und Kollisionen können beispielsweise Ursachen von Bewegungseinschränkungen sein. Heutzutage werden in den meisten Kliniken schon die Neugeborenen osteopathisch untersucht und ggf. weiter behandelt. Leider gilt dies momentan noch für die wenigsten Welpen und Fohlen, es werden glücklicherweise aber immer mehr. Denn egal, ob Asymmetrie, Fehlstellung, funktionelle Einschränkung oder Blockade – viele Probleme sind im Alter von wenigen Monaten noch deutlich einfacher zu therapieren als später.

Die Entwicklung von Faszien, Muskeln und Knochen ist noch lange nicht abgeschlossen, viele Knochen haben sogar noch knorpelige Anteile und verknöchern erst später. Durch gezielte manuelle Therapie und ggf. Anleitung zur korrekten Belastung kann der Körper sich bestmöglich entwickeln und regenerieren. So müssen aus Bewegungseinschränkungen keine dauerhaften Fehlbelastungen und am Ende Lahmheiten oder Verletzungen werden.

Die Faszien, also alle bindegewebigen Strukturen des Körpers, brauchen im Wachstum ein korrektes Maß an Zugbelastung und kontrollierter Bewegung, um eine bestmögliche Stabilität zu entwickeln. Da in der Wachstumsphase Muskeln und Knochen schneller aufgebaut werden als Faszien und Weichteile, stehen diese immer unter Spannung. In der Natur spielen Jungtiere mit Ihresgleichen, also Hunde mit ihren Wurfgeschwistern und Pferde mit anderen Fohlen.

 

In der Regel sind die Kräfteverhältnisse dort ausgeglichen, so dass sich die jungen Tiere trotz großen Bewegungsdranges gut entwickeln können. Gefährlich wird es, wenn sich die Gewichtsklassen und Kräfte der miteinander spielenden Tiere stark unterscheiden, was heute häufig der Fall ist. Um irreversible Schäden zu vermeiden, ist es daher sehr wichtig, dies bei der Gruppenzusammensetzung junger Tiere zu beachten!

Während der Welpen- und Fohlenchecks macht man sich also auch Gedanken über Art und Menge der täglichen Bewegung, Belastung und Fütterung, über Halsband oder Geschirr, Spielkameraden und vielleicht auch über den Zustand von Hündinnen und Stuten nach einer Geburt!